Trainerwechsel beim HSV: Zinnbauer ein schuldloses Opfer?

Der Hamburger SV hat kürzlich zum zweiten Mal in dieser Saison den Trainer gewechselt. Joe Zinnbauer musste gehen. Ihn beerbt bis zum Saisonende der bisherige Sportchef Peter Knäbel, der danach wieder auf diesen Posten zurückkehren soll. Die Klubführung verteidigte den Schritt damit, dass man der Meinung sei, „einen neuen Impuls setzen“ zu müssen. Inzwischen sind allerdings einige Meldungen ans Licht gekommen, die Zweifel daran wecken, ob es wirklich einen neuen Impuls geben wird oder ob einfach die Personen, die bislang ohnehin schon bestimmt haben, nun auch faktisch das Sagen haben. Stimmt nur die Hälfte von dem, was berichtet wird, ist Zinnbauer ein Opfer.

Was hat es mit Peters’ Videoanalysen auf sich?
Beim HSV arbeitet in Gestalt von Berhard Peters bereits seit geraumer Zeit ein Mann, zu dessen Talenten es gehört, sich in Zeiten der Krise praktisch unsichtbar zu machen. Wie mehrere Medien berichtet, hat er Zinnbauer während dessen Kabinenansprachen auch während der Halbzeitpausen gefilmt, um ihm später Tipps zu geben, wie es besser geht. Bei der Mannschaft sei dies nicht besonders gut angekommen. Vom HSV heißt es allerdings, dass diese Maßnahme bereits seit Monaten bekannt und abgesprochen war. Es sei schändlich, sich daran jetzt aufzuhängen. Die Frage ist allerdings: Wenn es das Team stört und dem Trainer schadet: Macht es der Umstand dann irgendwie besser, dass es schon Monate bekannt war?

Wie viel Einfluss hat Knäbel genommen?
Es gibt zudem Berichte, die sagen, dass der neue Trainer Peter Knäbel in der Vergangenheit bereits massiv Einfluss auf die Aufstellungen genommen hat. Vor dem Spiel gegen Hertha BSC Berlin, das mit 0:1 verloren wurde und Zinnbauer das Genick gebrochen hat, soll jener eine Startelf mit zwei Stürmern präferiert haben. Knäbel sprach sich für einen Stürmer in der Startelf aus, wie es dann auch kam. Das ist sicher zu wenig, um ein komplettes Bild darüber zu malen, was beim HSV schiefgelaufen ist, aber es weckt erhebliche Zweifel daran, ob die jüngsten Entscheidungen weise waren.