In der letzten Saison stand Borussia Dortmund zwei Drittel der Spielzeit auf dem ersten Tabellenplatz und hat nach der Vizemeisterschaft zügig mehr als 100 Millionen Euro für vier Nationalspieler ausgegeben, um 2020 nach der deutschen Meisterschaft zu greifen. Diesmal wird schon vor der Saison die Meisterschaft als großes Ziel ausgegeben. Überraschend, haben die Schwarz-Gelben in der Vergangenheit doch immer so getan, als würden sie nicht oben mitspielen. So haben sich die Dortmunder auch schon Zeiten ihrer zwei Meisterschaften 2011 und 2012 auch schon immer als Außenseiter angesehen und wollten niemals die Rolle des Favoriten annehmen.
Doch mit den Erfolgen in dem Einzug in das Finale der Champions League, wo man gegen die Bayern verlor, wuchs man zu einem finanziellen Schwergewicht heran und hat einen gewissen Status in Europa vorzuweisen. Nur in wenigen Spielen in der Saison geht der BVB nicht als Favorit in ein Match, obwohl immer so getan wurde, dass man niemals der Favorit wäre.
Bayern und sonst nichts?
Wer sollte in der Bundesliga sonst der große Bayern-Verfolger sein? Natürlich hat RB Leipzig viel Geld zur Verfügung, doch das Geld und Talent müssen unter Neu-Coach Julian Nagelsmann erst einmal zusammenfinden. Die Schwarz-Gelben sind hier noch einmal auf einer ganz anderen Stufe und können über einen längeren Zeitraum wohl als einziger Verein in Deutschland dem großen FC Bayern Paroli bieten.
„Wir wollen den Schritt in der Evolution gehen“, kündigte Hans-Joachim Watzke großspurig an, der nun nach und nach die Kommunikationsstrategie Dortmunds anpassen möchte. So wird für die kommende Saison ganz klar die deutsche Meisterschaft als Ziel vorgegeben. „Wie treten noch ambitionierter auf. Vielleicht muss ich auch selber wieder ein wenig aggressiver sein“, erklärte Watzke. Durch die Medien habe sich in den letzten Jahren der Druck ständig erhöht, dies soll aber nicht ins Maßlose abdriften und immer noch der Realität entsprechen. Die Schwarz-Gelben sind darum bemüht, dem Trend mitzugehen und sich kommunikativ so aufzustellen, wie sie es sportlich und wirtschaftlich schon längst sind. Und am Ende der nächsten Saison kann dann geguckt werden, ob es nur leere Worte waren oder ob der BVB Taten sprechen ließ.