Gertjan Verbeek war offenbar die längste Zeit Trainer des 1. FC Nürnberg. Wie „Nordbayern“ und „Sport 1“ berichten, wird sich der Club vom Niederländer nach dem peinlichen 1:4 gegen Bayer Leverkusen trennen, um so einen letzten Impuls zu setzen, doch den Klassenerhalt zu schaffen. Der Holländer selbst erklärte zwar jüngst, er fühle sich „nicht zu groß für die zweite Bundesliga“, dies scheint jedoch bei den Franken auf wenig Gegenliebe zu stoßen.
Gestörtes Verhältnis zur Mannschaft
Überhaupt ist das Verhältnis der Mannschaft zum Trainer offenbar stark gestört. Verbeek, der in der Hinrunde Michael Wiesinger beerbt hatte, äußerte sich in den vergangenen Wochen überaus kontrovers. Laut Sportchef Martin Bader hat er zumindest bei einem Teil des Teams „jegliches Vertrauen und allen Halt verloren“. Der Riss zwischen dem Niederländer und diesen Spielern sei deshalb „kaum mehr zu kitten“. Verbeek, der mit Nürnberg zu Beginn der Rückrunde durch erfrischenden Offensiv-Fußball zu überraschen wusste, hatte acht der letzten neun Spiele verloren.
Interne Lösung?
Die Spieler, die sich gegen Verbeek ausgesprochen haben, störten sich an dem autoritären Führungsstil ihres Vorgesetzten, heißt es bei „Nordbayern“. In der Mannschaft herrsche ein „Klima der Angst“, zitiert die Quelle die Akteure. Sollte der Niederländer wirklich gehen müssen, stellt sich die Frage nach dem Nachfolger. Hierfür diskutiert man in Nürnberg offenbar zwei Lösungen: Entweder sucht man einen Feuerwehrmann, der das Team für die letzten drei Spiele motivieren kann. Oder man entscheidet sich für die schmerzlose interne Lösung, bei der Roger Prinzen mit seinem Assistenten Marek Mintal von den Amateuren zu den Profis befördert wird. Beide genießen auch in der ersten Elf ein hohes Ansehen.